IT und Idylle miteinander
verbinden

Innocon Systems

In der historischen Altstadt Tangermündes tummeln sich üblicherweise die Touristen. Nur ein unscheinbares Schild verweist darauf, dass in einem der malerischen alten Häuser Hochtechnologie entsteht. Mit IT-Lösungen im Gesundheitswesen, darunter 60 Krankenhausinstallationen, hat sich die Innocon Systems GmbH international einen Namen gemacht. Charité Berlin, Uni Zürich, Uni Heidelberg, Uni Münster... Die Referenzliste liest sich wie ein Who is Who der Branche.


 „Wir sind ausgesprochen klein für das was wir machen“, sagt Hagen Woecht, der die siebenköpfige Firma gemeinsam mit Chefentwickler Christian Giertler leitet. Im Jahr 2014 kehrte der gebürtige Tangermünder mit dem 2010 in Berlin gegründeten Unternehmen in seine Heimatstadt zurück. Die Region sei nicht nur wegen ihrer landschaftlichen Reize lebenswert. Auch die Rahmenbedingungen, einschließlich vernünftiger Internetverbindung, würden in der historischen Kleinstadt stimmen. Der Standort abseits der Ballungszentren, sei für die Firma kein Nachteil, sagt Woecht.

Es spiele keine Rolle, wo der Sitz einer Firma ist, bestätigt Thomas Volkert, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie des Uniklinikums Münster. Für ihn zähle Fachkompetenz und Zuverlässigkeit. Grundsätzlich setze das Uniklinikum bei IT-Lösungen auf Produkte der ganz Großen am Markt. Individuelle Wünsche für einzelne Krankenhäuser seien für einen Weltkonzern jedoch kaum umsetzbar. Diese Nische kann Innocon Systems besetzen. In der Partnerschaft mit GE Healthcare und anderen führenden Firmen der Branche liegt der Schlüssel zum Erfolg.

„Direkte Erreichbarkeit, Flexibilität, kurze Dienstwege“, nennt Volkert Vorteile der Zusammenarbeit. So kam das Tangermünder Unternehmen bei der Entwicklung eines digitalen Anästhesieprotokolls zum Zuge. Dieser Aufklärungsbogen vor einer Narkose könne jetzt, statt auf Papier, direkt am Tablet ausgefüllt und weiterverarbeitet werden. Auch ein neu entwickeltes digitales Anmeldesystem für die Krankenhausmitarbeiter habe die Arbeitsabläufe optimiert. Zeit- und Papiereinsparung sind für den Informatiker Woecht ganz wichtige Faktoren, die er gern auch in anderen Bereichen umsetzen will. Dazu erarbeitet er nicht nur IT-Lösungen für regionale Firmen.

Anfang 2020 brachte er im benachbarten Tangerhütte das erste digitale Rathaus Sachsen-Anhalts an den Start. Einwohner der Einheitsgemeinde können sich registrieren, um Leistungen der Verwaltung online zu nutzen. Viele Verwaltungsgeschäfte sind nun vom Sofa aus möglich. Das Portal bietet auch ohne Anmeldung viele Informationen. Ursprünglich sollte das System später ans Netz gehen. Die Corona-Krise beschleunigte die Entwicklung. Lange hatte Woecht in der Region einen Partner für ein solches Projekt gesucht. Doch viele Kommunen unterschätzen bisher die Vorteile, die die Digitalisierung bringt.

„Sachsen-anhaltische Firmen haben es als Propheten im eigenen Land schwer“, sagt Marco Langhof, Vorsitzender des Landesverbandes der IT-Wirtschaft. Es gebe viele vergleichbare IT-Unternehmen, die weltweit Hervorragendes leisten, aber zu Hause kaum wahrgenommen werden. Die IT-Wirtschaft sei in Sachsen-Anhalt eine häufig verkante Branche. Die Entwicklung verlaufe sehr dynamisch und werde durch die Corona-Krise noch beflügelt. Sollten die Bedingungen nicht stimmen, seien die Firmen aber so mobil, sich schnell auch woanders ansiedeln zu können.

Für Hagen Woecht kommt das nicht infrage. Im Gegenteil. Gern möchte der Unternehmer mehr junge, kreative Leute in seine Heimatregion locken. Denn das größte Problem der Branche bestehe darin, geeignete Fachkräfte zu finden, bestätigt auch Langhof. Innocon Systems bietet daher Interessenten Unterstützung bei der Gründung von Start-Ups in der Altmark an. Woechts Vision: IT und Idylle miteinander verbinden.

Innocon Systems GmbH

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